Förderprogramme geben Ihrem Projekt die nötige Finanzspritze – hier der Überblick über Stiftungen, EU Förderprogramme und weitere Fördermöglichkeiten.
Förderprogramme gibt es in verschiedenen Ausführungen: Von der Stiftungsförderung bis zum EU Förderprogramm stehen Ihnen viele Möglichkeiten offen, um für Ihr Projekt die richtigen Fördergelder zu bekommen. Sie kennen sich noch nicht genau aus mit Begriffen wie Förderdarlehen, nicht rückzahlbaren Zuschüssen oder Bürgschaften und suchen nach Orientierung? Hier erfahren Sie, welche Arten von Förderprogrammen für Sie in Frage kommen.
Übersicht der Fördergeber
Grundsätzlich gibt es für Unternehmen und gemeinnützige Organisationen zwei Hauptquellen, um an Fördergelder zu kommen: Stiftungen und öffentliche Förderungen. Förderprogramme sollen die Förderzwecke öffentlicher Fördermittel realisieren. Sie werden als verbindlich geltende Regeln von der öffentlichen Verwaltung aufgestellt. Dadurch wird ein Rahmen geschaffen, in dem bestimmte Projekte öffentliche Förderungen beantragen können.
Stiftungsförderungen
In Deutschland gibt es unzählige Stiftungen, die Fördermittel für verschiedene Zwecke zur Verfügung stellen. Dabei unterstützen sie vor allem diejenigen Menschen, die mit ihren guten Ideen wesentliche Beiträge für das Allgemeinwohl leisten: 81 Prozent der deutschen Stiftungen fördern gemeinnützige Organisationen oder andere Personen, während 19 Prozent der Stiftungen ausschließlich selbst aktiv sind. Letztere unterhalten beispielsweise soziale Einrichtungen, Krankenhäuser oder betreiben eigene Forschung zu Themen von gesellschaftspolitischer Relevanz.
Stiftungen sind ein wichtiger Bestandteil der Gesellschaft: Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz hat beispielsweise bundesweit rund 5.000 baufällige Denkmäler mit Fördermöglichkeiten unterstützt. Vier Prozent der deutschen Studierenden profitieren außerdem von mehr als 2.600 wissenschaftlich orientierten Stiftungen, die Fördermittel für den Nachwuchs zur Verfügung stellen, so beispielsweise in Form von Stipendien.
Öffentliche Förderprogramme
Öffentliche Förderprogramme sollen in erster Linie Bedarfslücken schließen. Mangelt es in bestimmten Regionen beispielsweise an Angeboten oder Dienstleistungen, können Städte und Länder mit öffentlichen Förderprogrammen finanzielle Hilfe leisten und die Bedarfslücke im Idealfall schließen. Zu den öffentlichen Förderprogrammen zählen beispielsweise EU Förderprogramme, Förderungen durch die KfW oder eine Unterstützung auf Länderebene.
EU Förderprogramme gibt es sogar auch für Kleinunternehmer – mit den EU Förderungen soll Start-ups und anderen Existenzgründern der Einstieg in das Geschäftsleben erleichtert werden. Die Bereitstellung der EU Förderungen erfolgt in Brüssel. Bei der Beantragung sind viele Feinheiten zu beachten – deshalb sollte ein Fachberater in Anspruch genommen werden, bevor der Antrag auf Fördermittel abgeschickt wird.
Sehr bekannt ist auf der Unternehmerebene das Förderprogramm der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) . Die Bankgruppe stellt Fördergelder in Form von kleinen Krediten für Freiberufler oder Gründer zur Verfügung. Außerdem bietet sie ein Förderprogramm speziell in den Bereichen Forschung und Umwelt an.
Doch nicht nur Unternehmensfinanzierungen lassen sich durch Förderprogramme realisieren: Bund und Länder unterstützen auch andere Gebiete mit Fördermitteln, so werden beispielsweise Umschulungsprogramme von der Agentur für Arbeit gefördert. Auch gemeinnützige Organisationen können von Förderprogrammen auf Länderebene profitieren.
Arten der Fördermittel
Bei der institutionellen Förderung kann eine Organisation mit Hilfe von Fördermitteln ihre langfristig angelegten Ziele verfolgen. Bei der Projektförderung hingegen erhält die Organisation Fördermittel, um ein besonderes, zeitlich begrenztes Vorhaben zu verwirklichen, das sich von ihrer sonstigen Arbeit absetzt und thematisch in sich abgeschlossen ist. In der Regel ist es einfacher, eine Projektförderung zu erhalten. Deshalb macht es bei einem langfristigen Vorhaben Sinn, Unterteilungen in Projektabschnitte vorzunehmen, um Fördermittel zu beantragen.
Neben den beiden Arten gibt es weitere Förderinstrumente.
Förderdarlehen
Förderdarlehen kommen besonders in der Unternehmens- und Gründungsförderung vor, so werden sie beispielsweise auch häufig durch EU Förderprogramme vergeben. Förderdarlehen werden oft mit anderen Arten von Fördermitteln kombiniert. Es handelt sich dabei um Darlehen zu besonders günstigen Konditionen. Sie zeichnen sich durch lange Laufzeiten, günstige Zinsen und eine rückzahlungsfreie Anlaufphase aus. Förderdarlehen werden vor allem für die Mittelstands- und Personenförderung gewährt.
Nicht rückzahlbare Zuschüsse
Nicht rückzahlbare Zuschüsse sind Fördermittel des Bundes, die von der EU mitfinanziert werden. Sie kommen meistens kleinen und mittelständischen Unternehmen zugute. Dabei ist zu beachten, dass die Unternehmen zunächst in Vorleistung gehen müssen und dann eine Finanzierungshilfe erhalten. Ihr Unternehmen sollte also über ein gewisses Staatkapital verfügen, wenn Sie sich für nicht rückzahlbare Zuschüsse interessieren.
Außerdem muss Ihr Unternehmen weitere Kriterien erfüllen: Das Vorhaben muss in einer der geförderten Zonen liegen, das Gewerbe muss förderfähig sein und die Investitionssumme muss eine Mindesthöhe erfüllen, die von Bundesland zu Bundesland variiert. Darüber hinaus müssen Arbeitsplätze erhalten oder geschaffen werden, die Finanzierung muss gesichert sein und das Vorhaben darf vor der Antragstellung noch nicht angefangen haben.
Bürgschaften
Eine Bürgschaft ist ein Vertrag, durch den sich ein Bürge gegenüber dem Gläubiger dazu bereit erklärt, für die Erfüllung einer Verbindlichkeit eines Dritten einzustehen und dadurch eine große Verantwortung übernimmt. Sie dient in erster Linie der Absicherung, so beispielsweise in der Kreditsicherheit. Auch der Bund und die Länder können Bürgschaften unternehmen, so gibt es beispielsweise Bürgschaftsprogramme zur Förderung mittelständischer Unternehmen. Dadurch soll vor allem eine Kreditversorgung des Mittelstandes gewährleistet werden.